Urlaub in San Francisco: Alcatraz, Golden Gate Bridge und japanischer Teegarten

Eigentlich gibt’s nicht viel Besonderes - bis auf die Tatsache, dass ich seit letzem Freitag wieder Besuch habe. Matthias und Matthias aus Bremen sind da. Der eine war im Sommer schon hier, der andere hatte Europa noch nie verlassen. Es sind lediglich 10 Tage geplant - also hab ich mich hingesetzt und ein strenges Reiseprogramm zusammen gestellt. Im Sommer war es eher so, dass wir uns treiben lassen haben, und von daher verhältnismäßig wenig gesehen haben. Was für mich nicht schlimm war, da ich alle Zeit der Welt hier habe. Für den Besuch ist es allerdings ärgerlich, wenn hier die Tage verstreichen und man viele schöne Dinge versäumt...

Auf die Gefahr hin, wieder das Gleiche zu schreiben und wieder die gleichen Bilder zu zeigen, schreibe ich heute wieder ein paar Zeilen, wie Urlaub in San Francisco geht!

Golden Gate Bridge - Pflichtprogramm



Sie ist immer wieder beeindruckend - man wird sie einfach nicht leid. Als ich mit Heiko neulich eine Radtour über die Brücke machte, hatte ich noch das Gefühl, ich habe langsam alle Bilder von der Brücke gemacht, die ich machen musste. Von wegen. Wenn man am letzen Novembertag auf der Brücke steht, der Himmel klar ist und gefühlt auch wärmer ist als im Juli (als ich zum ersten Mal drauf stand) dann muss man einfach Bilder machen.

Und mit den beiden Bremern habe ich ebenfalls zwei begeisterte Hobbyfotografen an meiner Seite. Und so entstehen eben jede Menge Bilder, auf dem wir uns dann gegenseitig beim Fotografieren fotografieren! Und manchmal denk ich mir, irgendwann ist die Brücke weg fotografiert.

Ich frage mich, wie viele Bilder es von dieser Brücke gibt. Habe gerade Mal gesucht, eine geschätzte Zahl von vor 20 Jahren sagt, jährlich besuchen rund 9 Millionen Menschen die Brücke. Wenn nur jeder zehnte eine Kamera dabei hat - und jeder, bei den digitalen Möglichkeiten heute - sicher 30 Bilder macht (ich schätze, bei mir liegen derweil ein paar Hundert Bilder der Golden Gate auf meiner Festplatte), wenn jedes Bild 2 MB hat, was selbst derweil auch die einfachste Handy-Kamera kann, dann stehen theoretisch 1000de von Rechner alleine nur gefüllt mit Golden-Gate-Bildern auf der Welt herum... Und das ist nur eine simple Schätzung, wer weiß, wie viel Festplattenplatz auf der Welt tatsächlich mit Bildern der Golden-Gate gefüllt ist... ;-)

Aber das ist theoretischer Kram. Wir waren mit dem Rad unterwegs und haben uns versehentlich verloren. So saß ich eine Stunde am Nordstrand der Stadt - dem Marina District - wartete auf die Beiden und konnte ausgiebig das Zwielicht zum Sonnenuntergang genießen. Passende Musik auf dem iPod, einfach nur schön. Fange langsam an, den Blick einzusaugen, und glaube es kaum, dass ich in drei Wochen im - wie mir von vielen Seite zugetragen wird - verschneite Köln bin.

Alcatraz - ebenfalls Pflichtprogramm



Für jeden, dem das nichts sagt - Alcatraz ist eine kleine Insel in der Bay. Dort ist ein Gefängnis zu besichtigen, in dem die bösesten und brutalsten aller Verbrecher der USA eingesperrt waren - bis in die 60er Jahre, danach würde der Knast geschlossen. Heute ist es ein Nationalpark, da verschiedene Tierarten sich angesiedelt haben. Das ehemalige Gefängnis ist aber eine weitere Touristenattraktion von San Francisco. Man sieht die Insel, sobald man am Fishermans Warf ist (die jetzt im Winter nicht mehr ganz so unangenehmen Touristenmeile). Von der Insel selber hat man wiederrum einen traumhaften Blick auf die Stadt.

Auch hier werden im 40 Minuten-Tack Hunderte von Touristen hin geschifft und durch die Räume geführt. Jeder bekommt einen eigenen Kopfhörer, die Tour ist wirklich gut gemacht, man bekommt einen guten Eindruck davon, wie die Zeit des Gefängnisbetriebs hier war. Schon etwas merkwürdig, da man eigentlich hier sehr viel Verachtung für die Verbrecher entwickeln könnte. Aber ganz anders - werden hier die Fluchtversuche geschildert, was zu einer gewissen Faszination und fast sogar zur Sympathie für die Gefangenen führt. Man vergisst schnell, dass der Grund, warum es diesen Ort gibt, einfach auch Menschenleben gekostet hat.

Für jeden Reisenden ist die Tour nach Alcatraz auf jeden Fall zu empfehlen. Wer eine Reise hier her plant, sollte die Tour aber vorab buchen: https://www.alcatrazcruises.com/ - im Sommer war der Trip über Wochen ausgebucht. Vor allem empfiehlt es sich, die Nacht-Tour zu buchen (die ist noch länger vorher ausgebucht) - kostet zwar ein wenig mehr als ein normaler Tagestrip. Dafür gibt es auf der Insel neben der Audio-Tour aber auch individuelle Vorträge, ein Wärter öffnet und schließt die Zellen, und im dunklen erlebt man noch mal eine ganz andere Stimmung!


Golden Gate Park - japanischer Teegarten



Nicht sonderlich groß, aber ebenso wunderschön ist der japanische Teegarten im Golden Gate Park. Dies stand für morgen auf dem Reiseplan, da ich für den gestrigen Geburtstag von Matthias nichts geplant hatte, haben wir den Besuch spontan vorgezogen. Hier gibt es nicht viel zu erzählen, hier müssen die Bilder sprechen - einfach schön!

Zwischen Urlaubsmodus und Arbeitswelt



Insgesamt habe ich für die Zeit des Besuchs der beiden nicht viel Arbeit geplant. Und nutze die Gelegenheit, mir Dinge anzuschauen, die ich bisher noch nicht angesehen habe. Morgen geht‘s ins Wine-Country in den Norden, am Freitag nach Monterey, wo es richtig schön sein soll. Habe mich heute einen Tag raus gezogen, um ein paar kleine Dinge ab zuarbeiten, die wieder aufgelaufen waren. Genieße aber mal wieder, welche Freiheit mit die Selbständigkeit bietet, und der Computerkram an sich. Diese Aktion als Krankenpfleger - wäre so nie möglich gewesen...

Und es geht auch weiter – ich habe das Angebot, mit die Arbeit rund um Barrierefreiheit in der Uni hier anzusehen, habe heute Visitenkarten bestellt - handgedruckt für kleines Geld, und bin derweil etwas irritiert, dass es jetzt keine drei Wochen mehr sind.

Ich bin gestern Abend zum Hotel der beiden gelaufen, und merkte, wie vertraut mir derweil die Ecken hier sind. Die Straßen bin ich jetzt nicht ein- oder zweimal gelaufen, sondern schon vielfach - nehme zwar immer andere Wege, sehe immer noch neues. Aber gleichzeitig ein tiefes Gefühl der Vertrautheit mit der Stadt. Freue mich derweil richtig auf Köln und auf Deutschland, meine zwischenzeitliche Angst ist verstrichen. Ich glaube, ich werde das richtig genießen können. Aber keine Ahnung, wie oft ich noch hier her kommen werden - ein kleines Stückchen zu Hause hab ich hier schon gefunden!

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