Van Ness Avenue, Post Street, Market Street.... ein Samstagnachmittagsspaziergang.

So richtig viel gibt’s nicht zu berichten. Ich bin gut angekommen, bin am letzen Wochenende noch von einer Münchener Firma akquiriert worden, habe damit richtig viel zu tun. Sprich, ich arbeite viel, genieße den Blick von unserem Zimmer auf die Marktet Street. Wenn man hier morgens auf die Straße geht, hat man kaum das Gefühl, in einer der Metropolen Amerikas zu sein. Es ist hier, obwohl an der 9. Straße und damit nicht weit weg vom Stadtzentrum, eher dörflich, man holt sich n Kaffee, grüßt sich, alles ist irgendwie auf dem Weg zur Arbeit, alles im Tempo des Wach-Werdens der Stadt.

Ich habe heute endlich die Runde gedreht, die ich schon seit dem Frühjahr machen wollte. Einmal über die Post Street und Fotos machen, dort habe ich das letze halbe Jahr gewohnt, und auf den 1 ½ KM Weg zum Fitnesscenter bekam man unterschiedlichste Eindrücke: Schicke Hauseingänge, schöne viktorianische Stadthäuser, zwei Straßen weiter dann die Leute, die auf der Straße leben. Ist und bleibt sicher einer der tiefsten Eindrücke, dass die gesellschaftliche Kluft zwischen Arm noch mal viel krasser ist als bei uns.

Der Weg hat mich von der Marktet Street aus über die Van Ness Avenue, vorbei am Civic Center geführt. Auf dem Foto des Rentners auf dem Rollator beachte man, er hat einen Kaffeebecherhalter. Wie hier nicht nur jedes Auto, sondern im Saveway auch die Einkaufswagen. Alles hat Kaffeebecherhalter. Und schön, hier auch mit der US-Fahne beklebt. Die US-Flagge ist einfach überall zu sehen, viel häufiger als bei uns die deutsche Fahne.

Von der Van Ness gehe ich auf die Post Street, es ist einfach sehr vertraut. Als ich die Tage bei Bettina und damit im Haus meiner Wohnung war, hab ich schon etwas Heimweh noch SF bekommen. Schon witzig, war einfach lange in der Ecke hier, und genauso wie ich über einzelne Bodenkacheln in Köln geschrieben habe, kenne ich eben auch hier derweil viele Ecken. Es ist einfach sehr angenehm, ich muss mir nicht nach dem Busfahrplan suchen, sondern weiß einfach, wenn ich nach Little Italy in North Beach will, muss ich den 30er kurz vorm China-Town nehmen…

Auf der Post Street gibt’s ein Foto von den Feuerwehrautos, wunderlich, dass beide in der Garage stehen. Man hat eher das Gefühl hat, dass sie ständig unterwegs sind. Keine Ahnung warum. Es brennt nie, es gibt wenig Unfälle, es müssen die dummen Katzen auf den Dächern sein, die sich nicht runter trauen. Witziger Weise stand ich eben an der Kreuzung vor unserem Hotel, auf der Marktet kam ein Feuerwehrwagen, links aus der Querstraße ein Rettungswagen, beide standen nun mit tosenden Alarmsirenen an der Kreuzung, und verständigen sich höflich per Handzeichen, wer denn jetzt zuerst ganz eilig passieren dürfte. Zeit für Umgangsformen muss eben sein!

Auf der Post Street hab ich den größten aller Kürbisse gesehen. Man beachte den Lieferwagen daneben. Es ist die Dekoration eines Kostümladens, an dem mich im Frühjahr regelmäßig ein Supermann-Kostüm überlegen ließ, ob ich nicht mal im Komplett-Kauf-Kostüm machen sollte… Nun denn, nächste Woche ist Halloween, und ähnlich wie Karnevalsläden in Köln im Februar haben solche Läden gerade Hochkonjunktur.

Von da aus führt mich der Weg zurück über die Jones Street, die ich ebenfalls täglich gegangen bin, und erstmals etwas unwohlfühlend, weil ich mir mit der großen Kamera wie ein Paparazzi vorkomme, und mich auch eher als Touri und damit leichteres Opfer fühle. Na, ist nix passiert. Zurück auf die Market Street, an weiten Obdachlosen vorbei zum Civic Center. Es ist einfach ein schöner Tag, mir ist sogar nicht bewusst, dass gerade Ende Oktober ist.

Na – ganz unabhängig von diesem netten Samstagnachmittag- spaziergang - bin ich froh, dass ich die Reise angetreten habe. Wir haben eine gute Zeit, und alles weitere bei Zeiten… Viele Grüße über den Teich!











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