Zurück in San Francisco - bzw. Schalter umlegen kann ist jetzt im Nu'

Sunday, 26. September 2010
...na, ich glaube, dass der Blog zu Ende geschrieben ist, sag ich auch nicht noch mal - es gibt immer wieder eine guten Grund zu schreiben...

Bin nun seit Donnerstag wieder in San Francisco. Erwartungsgemäß gab es am Zoll Stress. Seit meiner letzten Reise sind über neun Monate vergangen. Da man mich letztes Jahr schon nach gut drei Monaten angeprangert hat, war mir klar, dass die Einreise jetzt nicht reibungslos vonstattengehen wird, wenn ich die Greencard behalten will.

Der Zöllner wurde etwas stutzig, als er ausrechnete, wie lange meine letzte Einreise her war und schickte mich dann in Hinterkämmerchen der Homeland-Security-Behörde. Der Zöllner war der Sympathischste, den ich mir von den fünfen aussuchen konnte. Die Erfahrung aus dem letzen Jahr war schon so, dass es am Zoll massive Unterschiede gibt, an welchen Schalter man geht, wie ernst derjenige seinen Job nimmt. Bei der rothaarigen, uniformierten Beamtin im Büro der Ausländerbehörde um die 30 war ich mir jetzt nicht so sicher, ob sie mir gut gesonnen war oder nicht.

Ich war ziemlich nervös, ich glaube aber, sie war es auch. Und so gab sie mir meine erste und (und wie sie ankündigte) letze mündliche Verwarnung, inklusive Eintrag in den Reisepass, dass ich meinen Pflichten als Greencard-Inhaber nicht nachkomme. Ich solle mir darüber klar werden, was ich will. Und anders als beim letzen Mal, als ich mir über diese Situation keine Gedanken gemacht hatte, bekräftigte ich, dass ich natürlich in die USA will, und hier arbeiten und leben will.

Nun denn, soweit meine kleine Notlüge am Zoll, um erste Mal ins Land reinzukommen. Ich sagte Ihr, dass ich ein Re-Entry beantragen wolle (was eine offizielle Verlängerung der Greencard ist, wenn man länger als ein Jahr außer Lande bleiben will), da ich aktuell nicht aus Deutschland weg kann.

Sie meinte, dass es noch eine zweite Möglichkeit gäbe, nämlich "to surrender the greencard". Das wäre die freiwillige Aufgabe/Rückgabe der Greencard. Was den Vorteil hätte, dass, wenn ich noch mal eine Greencard beantragen wollte, hätte ich mich a) bei meiner ersten Greencard richtig verhalten und die Rückgabe im Sinne der Staaten abgewickelt und b) anders als beim Re-Entry muss ich nicht nach zwei Jahren wieder von Neuem (zumindest rein formal) überlegen, ob ich die Greencard behalten will oder nicht. Dann könnte ich auch nach 10 oder 20 Jahren den Versuch einer neuen Greencard starten, und - so wie sie meinte - da ich einmal die Greencard erfolgreich beantragt hätte, wäre ich ja den Behörden bekannt, und es würde dann alles viel schneller gehen, und die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg sei deswegen dann auch hoch, da es ja bereits einmal geklappt hätte.

Im Grunde ist das die Information, die mir bislang noch kein Forum geliefert hatte. Ich hatte immer die Befürchtung, dass es Ärger geben könnte, wenn ich die Greencard abgebe und dann Urlaub in den USA machen möchte. Also, so wie ich oft gelesen habe, die Greencard einfach verfallen lassen, ist genau der falsche Weg, weil es dann Ärger beim nächsten Urlaub geben kann. Dann lieber offiziell abgeben! Hierzu gibt’s sicher irgendwann einen Eintrag hier im Blog zu lesen!

Zurück im zweiten Zuhause…


Es ist gigantisch. Die Wohnung, die ich hatte, bevor ich nach Deutschland zurück ging, habe ich damals an Thomas übergeben, ein Deutscher, der hier 15 Monate an der Uni gearbeitet hat. Sein Vertrag war zu Ende, er ist jetzt wieder nach Köln gegangen, was letztendlich meine Reisedaten bestimmte. So konnte ich am Donnerstag nach meiner glorreichen Einreise sofort in mein altes Apartment einziehen.

Krass, 15 Monate ist es her, aber es fühlt sich an wie eben raus gegangen. Thomas hatte damals vieles von meinem Hausstand übernommen - und jetzt auch da gelassen. Der Schreibtisch steht mit selben Stuhl am selben Ort, mit dem mir so vertrautem Blick auf die Post. Das gleiche Geschirr steht im Schrank, selbst Tassen, die ich mir ganz am Anfang gekauft hatte, sind noch da. Und der grasgrüne Duschvorhang ist eben auch unverwechselbar "meiner".

Und selbst, als ich gestern mit Keas skypte (schönes deutsches Verb ;-) ) - der ja nun gerade in Köln ist, und ihm davon erzählte, wie vertraut hier alles sei, sagte ich ihm, dass jetzt eigentlich gleich Peter Berlin die Straße runter kommen müsste, halb 10 am Morgen wäre seine Zeit. Peter Berlin ist ein Schönling der 70er, der Photograph war und am allermeisten in sich selbst verliebt war, und scheinbar ausschließlich Fotos von sich selbst gemacht hat.

Hatte mich wohl in der Zeit vertan - um 11:30 kam er dann aber vorbei ;-) - ob es jetzt Peter Berlin ist, weiß ich nicht, aber vieles, sein Alter, der Versuch seines Auffallen-Wollens passen zu ihm. Und als ich Keas die Fotos schickte, musste er lachen. Denn auch Keas hatte diesen Menschen immer und immer wieder gesehen …

Der Jetlag fordert seinen Tribut, der mich die ersten beiden Abende früh ins Bett brachte. Gestern habe ich erst mal einen kleinen Großeinkauf gemacht, um mich mit Milch, Kaffe, Wurst, Käse, Schampon und Seife einzudecken. Wahnsinn. Einerseits ist es so, als ob ich gestern erst hier gewesen wäre, und ohne zu überlegen gehe ich aus der Tür. Der Pakistani in seinem Laden an der Ecke stand wie vor 1 1/2 Jahren an seiner Ladentheke. Die drei Eulen (wie ich kläglich "The owl tree" übersetzt hatte, ohne je drüber nach zu denken, ob ich mich da irren könnte...) habe einen neue Leuchtreklame, aber das Honey Honey Cafe ist immer noch da, und eigentlich sieht alles aus wir vor einem Jahr.

Bin dann zum Bargin-Store auf die Polk Street, könnte man als den Urban für Getränke bezeichnen. Danach zum Cala-Supermarkt, den ich wohl von außen kannte, doch obwohl ich fünf Monate hier gewohnt hatte, dort nie einkaufen war. So mischen sich gerade neue Ecken mit viel altem, gleichen und ein paar Dinge im neuen Schein.

War gerade bei meinem Lieblings-Vietnamesen TU LAN auf der 6th Street.... Alles wie gehabt. Wer auf deutsche Reinlichkeit steht, sollte dort nicht essen. Die Töpfe sind angeranzt, auf dem Boden liegt Verschiedenes, und die Köche haben ein Handtuch um den Hals gebunden, und trotzdem trieft das T-Shirt darunter voll Schweiz - dann Plastikschürze. Wahrscheinlich gehört einiges von dem Schweiz mit zu den speziellen Gewürzen, aber es ist lecker, viel, und fühlt sich an wie zu Hause - so wie es immer war!

Na, und gleichzeitig natürlich nicht. Ich bin jetzt fünf Wochen hier, und zu Hause geht's weiter. Nur, dass scheinbar mit der Reise hierher der ganze Stress der letzen Zeit abgefallen ist. Laufe wieder mit meinem oft erwähnten Schmunzeln durch die Straßen - muss mich erst mal wieder an den Urin-Geruch hier im Tenderloin gewöhnen, und mir auch noch mal deutlich sagen, dass ich keine Angst haben muss, dass mir hier was passiert. Hatte hier nie Angst, es ist nie was passiert, merkte aber eben, dass ich mich noch mal neu daran gewöhnen muss.

Und ob die Armut größer geworden ist, wie Keas das erlebt hat, weiß ich noch nicht?!? Wobei der ersten Eindruck war: Doch. Ich habe nicht so viele Leute auf der Straße in Erinnerung. Das Tenderloin scheint sich auszudehnen.

Wie auch immer. ich freue mich gerad sehr, wieder hier zu sein!

Golden Gate - alles nur gefaked


PS - ein Foto, dass ich seit letztem Sommer in der Tasche habe, das zeigt, dass das mit der Golden Gate Bridge alles nur vorgetäuscht ist. In Wahrheit steht das Modell der Brücke auf eine Green-Screen - und je nachdem, wie man will, fügt man ein paar Berge in den Hintergrund oder eine Brandung in den Vordergrund - dann sieht‘s aus wie einmalig. Nun denn, wie das Foto zeigt: ganz schöner Betrug ;-)

Und endlich wieder Hulu.com


PPS - und endlich kann ich wieder Hulu sehen. Geht zwar über n Trick auch in Deutschland, aber hier hatte ich dann schon eine neue Folge von Dr. House - RTL wirbt gerade auch mit neuen Folgen -die Folgen, die es hier schon vor einem Jahr gab... Pfui, in Amerika ist doch alles besser ;-)

In diesem Sinne – fünf Wochen San Francisco – und schon nächste Woche halb verplant. Freunde (oder Bekannte) treffen – freue mich sehr. Und das Schöne ist wirklich, bei fünf Wochen muss man sich nicht überschlagen. So lasse ich alles in Ruhe angehen und genieße es!

Fotokalender bei Pixum

Wednesday, 15. September 2010
Pixum hat neue Designs für die Fotokalender 2011 und die sehen wirklich toll aus. Die neuen Vorlagen ermöglichen noch mehr Individualität und eignen sich hervorragend als Weihnachtsgeschenk!