Deutsche Fundstücke

Bislang ist mir noch nicht langweilig geworden. Auch gestern nicht. Hatte mich mit Karl-Heinz verabredet, und sind auf das Hairrison Street Fair, sprich Straßenfest mit Livebands, DJ’s, Tanzfläche auf der Straße, Dixi-Klos (wie hier in der Stadt überall, auch ein rollstuhlgerechtes Dixi-Klo), Infostände, die hier in der Ecke eindeutig für Barack Obama werben, Verkaufsstände mit Sonnenbrillen, Ringen, Ketten, wie man das auch bei uns hat, Bier und Cocktails, schlechten Fried Chicken und Knoblauch-Pommes – die waren ganz lecker, der Knoblauch sprach allerdings den ganzen Nachmittag mit mir …

Super Wetter, keine Wolke am Himmel. So wie die Leute hier sagen, der Nebel des Sommers ist langsam vorbei, jetzt kommt der sonnige Herbst, soll bis in den Dezember so bleiben – na, hoffentlich stimmen die Aussichten ;-) .

Beim Durchgucken der Bilder ist mir aufgefallen, wie sehr ich auf alles Deutsche anspringe, was ich sehe.

Der Jägermeister


Der Jägermeisterstand ist hier zumindest völlig selbstverständlich wie auf dem Kölner CSD. Die Flasche auf der Werbung ist komplett auf Deutsch, man kommt hier also nicht auf die Idee, eine amerikanische Variante zu schaffen. Jägermeister ist in der Tat hier sehr präsent, auch der DJ macht seine Musik aus einem Jägermeisterzelt – auf dem Foto leider von einem wilden Tänzer verdeckt ;-) .

Der Bärenjäger


Viele laufen hier mit einem T-Shirt Bärenjäger herum, kenne ich nicht. Wie ich gerade gesehen hab, wohl doch eine Marke in Deutschland… Sieht zumindest so aus, als ob sie marketingtechnisch auf den gleichen Zug gesprungen sind wie Jägermeister – nicht ganz so stark vertreten, doch auch die sind mit Ihre Marke sehr präsent. Plaudere kurz mit dem T-Shirt-Träger, er ist erst mal überrascht, dass ich das fotografieren möchte, und hat - fast erwartungsgemäß – keine Ahnung, was das heißt. Nun denn, ich habe auch noch nicht alle meine T-Shirts durchgelesen :-D .

Später sehe ich einen mit fettem Aufdruck der deutschen Fahne und dem Schriftzug Sportverband Deutschland. Frage auch ihn, ob ich ein Foto machen darf, und prompt, nimmt Haltung ein, reißt den linken Arm steil in die Höhe – ach Du Scheiße, muss dass jetzt sein. Winke ihm ab, er nimmt den Arm auch direkt wieder runter… Komme mit ihm ins plaudern, verstehe kein Wort, nur dass die Klamotten, die er anhat, ihn richtig viel Geld gekostet haben – das T-Shirt ist von Dolce & Gabbana, die Loden-Knickerbocker, die er dazu trägt, ist von Prade. Frage mich schon, warum die Modeschöpfer solche Klamotten machen. Insgesamt wirkt der Typ mit dem T-Shirt, der Hose, Springerstiefel und Glatze schon wie ein Neonazi. Auch wenn er ganz nett ist, ist sein Erscheinungsbild schon übel, und frage mich auch, was ihn dazu treibt, sich in ein solches Outfit zu schmeißen.

I Love Köln

Was natürlich mein Herz später ganz erweicht, ist ein I-Love-Köln-Shirt. Halte auch hier den Fotoapparat drauf, er flüchtet erst mal, will aber natürlich wissen, warum er das trägt und wo er es her hat – Er heißt Betson – so verstehe ich ihn zumindest, ist gebürtiger Kroate, ist in Stuttgart aufgewachsen, und hat das Shirt irgendwann bei einem Köln-Besuch gekauft. Er schwärmt von Köln, aber noch mehr von San Francisco, ist auch seit einem Jahr hier, und fühlt sich fast überfordert von den ganzen Eindrücken.

Insgesamt aber echt ein nettes Fest, viel getanzt, schlecht gegessen, Bier getrunken – sehr schön. Das Fest ist bis um 18:00 angekündigt, und Punkt 6 geht die Musik aus, und alle Amerikaner gehen nach Hause – oder in die nächste Bar. Wir gehen um die Ecke noch etwas Essen, die Straße scheint um 8 wieder für den Verkehr frei zu sein. Also, das schient auf jeden zu laufen – pünktlich und alles nach Plan, fast schon deutsch ;-)

Maiskolben machen dick – und Gitarre spielen auch nicht dünn



Zum Schluss noch zwei kleine Schmankerl, die ich gestern aufgenommen habe. Insgesamt ist San Francisco nicht die Stadt der beleibten Menschen. Das ist vielleicht in Miami so, hier, in Amerikas Homo-Hochburg sind die meisten Jungs gut trainiert, hier geht man wohl 5 Mal die Woche ins Gym, und zu Essen gibt’s zwar überall Burger, aber auch überall eine gute, gesunde Alternative. Nun denn, es gibt dann doch die Ausnahmen ;-)






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