Obama Popstar und Sitzstreik für die Homo-Ehe

Saturday, 8. November 2008
Amerika steht Kopf - keine Ahnung, was man in Deutschland davon mit bekommt. Seit Dienstagabend, seit dem klar ist, dass Obama Präsident wird, ist in den Medien nichts anderes mehr zu sehen. Morgens in The View (das seriöse Original von Ralf Morgensterns Kaffeeklatsch) grinst Whoopi Goldberg freudig in die Kamera. Nachmittags sitzt bei Oprah Winfrey (schienbar eine der reichsten und einflussreichsten Frauen in Amerikas Entertainment-Branche und ganz deutlich und öffentlich für Obama!) Will Smith auf der Couch, einschließlich dessen Vater und Sohn im Publikum. Alle sind überglücklich! Und keiner kann es glauben, dass vor ein paar Jahrzehnten hier die Ehe zwischen Weißen und Schwarzen noch verboten war, nicht alle öffentlichen Orte für Farbige zugänglich waren. Regelmäßig werden Einspieler einer Rede von Martin Luther King gezeigt, welche diese historische Dimension noch mal unterstreichen.

Alle scheinen erleichtert zu sein und haben ganz große Hoffnung, dass nun endlich der große Wandel kommt, die Stagnation mit Bush endlich aufgebrochen ist. Sieht man Berichte, wie Sarah Palin nach Alaska zurück kehrt, scheint sie gar nicht so recht zu verstehen, dass die Republikaner nun so schlecht abgeschnitten haben. McCain scheint verschwunden zu sein, Sarah Palin ist hingegen weiterhin in den Medien zu sehen, sie scheint einfach zu dumm, und macht sich selber so lächerlich, dass die Fernsehsender blöd wären, wenn sie sich diese leichte Beute durch die Finger gehen lassen würden. Außerdem habe ich nie so viele Karikaturen eines Politikers gesehen wie von Sarah Palin in den letzen vier Wochen. Sie bietet sich schon sehr zur Witzfigur an!

George Bush will die Ämter jetzt sauber übergeben, wie gestern in den News kommentiert, scheint er sehr genspannt und locker, fast erleichtert zu sein, schienbar war er mit dem Job auch durch, nach acht Jahren braucht man ja auch mal Veränderung ;-).

Obama hingeben wird wirklich gefeiert wie ein Popstar - was ich vor der Wahl nicht wahr genommen hatte, es gibt diverse Popsongs, die für Barack Obama geworben haben, und selbst ein Tag nach der Wahl war bereits ein Song über den Wahlsieg dar. Am Ende des Berichts ist ein Song zu sehen, wie man viele in youtube.com finden kann!

Niederlage für die Homo-Ehe



Ein ganz anderes und dramatisches Thema neben dem Wahlsieg von Obama ist die gewonnene Proposition8. Mit dem Sieg dieses kalifornischen Bürgerbegehrs wird Schwulen und Lesben das Recht auf Heirat wieder entzogen. Fatal, da es erst in Mai diesen Jahres durch gesetzt wurde und in der Zeit 1000de Paare sich in das Bund fürs Leben gegeben haben. Frage mich, welche rechtlichen Konsequenzen das nun für diese Paare haben wird. Aber ganz davon ab: Noch in der Wahlnacht, und noch vor Bekanntgabe der Ergebnisse zu dieser Abstimmung (da es klar war, dass es knapp werden würde), wurde auf der Wahlpartybühne im Castro angekündigt, dass man auf jeden Fall weiter für das Recht streiten werde.

So geschah es gestern. Gegen 18:00 sah ich im Fernseher, wie die ersten Demonstranten interviewt wurden. An der City-Hall war die Aufstellung und 1000de von Prop8-Gegener marschierten über und blockierten damit auch die Market-Street, eine der zentralen Verkehrsadern der Stadt. Ziel war das Castro und dann der Mission-Dolores-Park zu einer kleinen Kundgebung. Hier genieße ich mal wieder meine grandiose Wohnlage. Vor drei Wochen war im Dolores-Park noch ein Red-Bull-Seifenkistenrennen, heute dort die Kundgebung - und zu Fuß sind es gerade mal zwei Minuten. Und auch wenn er lehr ist, ist es einfach ein wunderschöner Park!

Habe mir also den Fotoapparat geschnappt und kam passend an. Von der anderen Seite strömten gerade die Demonstranten in den Park und bewegten sich in Richtung des kleinen DJ-Pults, an dem später ein paar kurze, aber deutliche Statements abgegeben wurden. So viele Leute es auch waren, so klein ist die Stadt dann auch. Ich laufe Rodrigo in die Arme, mit dem ich ohnehin am Abend locker auf ein Bier verabredet war. Wie die Demo nun weiter geht, ist nicht ganz klar. Aber hier auflösen wäre bei der aufgeheizten Meute nicht denkbar gewesen. So zieht der Zug den kompletten Weg wieder zurück zur City-Hall, an dem später auch noch mal lauthals das Recht auf die Homo-Ehe eingefordert wurde. Ich werde eher ungeplant zum Teil dieser Demo. Ich gehöre sicher nicht zu den großen Aktivisten, bin aber beeindruckt, wie viele Leute und mit wie viel Energie hier die Menschen für ihr Recht eintreten. Traurig, dass es bei einzelnen dann auch kippt. Ein Demonstrant, der kein Verständnis für einen LKW hat, der sich durch die Zugstrecke quetscht, ist schienbar so aggressiv und schlägt mit seiner Regenbogenfahne beziehungsweise mit der Holzstange, an dem die Fahne hängt, auf den LKW ein...

Die Demo an der City-Hall scheint sich allerdings jetzt langsam aufzulösen. Wir fahren mit der Muni (der U-Bahn von San Francisco) zurück Richtung Church und genießen dort Essen der chinesischen Küche. Als wir zwischen 10 und 11 das Restaurant verlassen, sind wir etwas überrascht, dass immer noch die Hubschrauber am Himmel hängen, welchen den ganzen Abend die Demo von oben begleitet haben. Als wir zur Castro-Straße kommen, sehen wird, dass die Durchfahrt immer noch von Polizisten unterbunden ist - von weitem sehen wir, dass hier noch jede Menge Leute auf der Castro-Street sind. Im ersten Moment weiß man nicht, was da jetzt blockiert, ob es einfach nur jede Menge Party-Gäste sind, die einfach zu viel Raum auf der Straße einnehmen.

Beim Näherkommen erkennen wir aber, dass die Demonstration von vorhin noch nicht zu Ende ist. Der offizielle Teil ist das jedoch nicht mehr. Die Wut auf die gewonnene, aus der Sicht der Homo-Ehe verlorene Prop8 scheint so groß, dass man sich hier spontan zu einer Sitzblockade entschieden hat. Auf der Straßenkreuzung von Castro und 18TH Straße sitzen schätzungsweise 200 Leute, eben soviel stehen noch mal drum herum. Kamerateams auch hier wieder vor Ort, weiterhin werden die Parolen gerufen, man will die Forderung scheinbar jetzt aussitzen. Ein paar Meter weiter sind bereits die Einsatzwagen angerückt, die Polizisten stehen dort mit Helmen und Schlagstöcken, rücken der ganzen Meute etwas näher, nehmen aber dann auch wieder Abstand und stecken die Köpfe zusammen, um zu besprechen, wie es nun weiter geht.

Betroffen sind an der Stelle auf jeden Fall zwei Buslinien, die Linie 24 und 33 - beides Strecken, die schon ganz entfernte Teile der Stadt mit einander verbinden. Und da die Busse mit Stromabnehmern am oberen aufgespannten Stromnetz hängen, ist ein Umfahren der Blockade auch nicht trivial. Amüsant an der Stelle die Transe in der Mitte der Sitzblockade, die bei einem solchen Anlass hier in San Francisco natürlich nicht fehlen darf. Frage mich noch, ob sie eine Redeführerin ist. Ich schätze aber eher, dass sowohl Highheels also auch der Rock nicht dazu ausgerichtet sind, sich mitten auf einer normalen Straße hinsetzen zu können - so muss sie leider ihre Sitzblockade im Stehen abhalten.

Das Polizeiaufgebot finde ich persönlich etwas beunruhigend, frage Rodrigo, was denn jetzt hier zu erwarten sei, ob, wann und wie die Polizisten eingreifen würden. Seiner Einschätzung nach wird das alles friedlich ablaufen. Die Staatsdiener werden wahrscheinlich bis 2 Uhr in der Nacht aushalten - das ist die Zeit, in der auch die Bars und Diskotheken schließen und Reinigungs- als auch Müllfahrzeuge kommen. Wenn diese dann behindert werden, würden die Polizisten wohl auch was tun. Aber kann auch sein, dass die bis dahin noch Verbliebenen den Platz räumen werden, da nicht alle bis zum Ende aushalten, und sich so ernsthaft auch keiner mit der Polizei anlegen will.

Nun denn. Damit beunruhigen mich die Polizisten nicht mehr ganz so. Bin aber wirklich ein wenig beeindruckt von der Energie der Leute. Hier scheint immer noch ein Hauch von Flower-Power in der Luft zu liegen. Ein Gefühl von Zusammenhalt und 68er und so weiter - schon ein besonderer Fleck Erde hier...

We Are The Ones Song by will.i.am - Obama





Wir sind afroamerikanischer Präsident!!!

Wednesday, 5. November 2008
Wahrscheinlich ist es derweil bei jedem angekommen - Bush ist nun endlich Vergangenheit und Obama wird, so wie es aussieht, am 20. Januar offiziell zum 44. Präsidenten der USA gewählt.

Der Wahlabend gestern war in der Tat ein Erlebnis der besonderen Art. Ab 18:00 hatten wir die Fernseher im Blick, bis kurz vor acht stand es dann 194 geben 106 Wahlmänner für Obama, man hatte den Eindruck, dass kann doch jetzt nicht mehr schief gehen. Kurz nach acht schlugen die Zahlen um, für Obama jetzt rund 300 Wahlmänner, damit die deutliche Mehrheit, die Gäste des Twin Peaks fingen an zu applaudieren - einfach nur unglaublich. Alle hatten es gehofft, keiner hatte es geglaubt, und nun ist es wahr!

Kamerateams und Fotografen stürzten in die Kneipe - das Twin Peaks liegt an einer sehr zentralen Stelle - Interviews werden gegeben, ein paar Mädchen kreischen noch mal etwas lauter, als sie die Kamera auf sich gerichtet sehen. Es ist, als ob wir alle Weltmeister geworden sind.

10 Minuten später die Rede von McCain. Hut ab. Er guckt nicht nach hinten, erklärt sich sofort für die Wahlniederlage verantwortlich und würdigt vor allem den historischen Moment, dass der erste afroamerikanische Präsident nun Realität ist!

Eine Stunde später folgt dann die Rede von Obama - etwas kitschig ausgedrückt, aber der Mann versprüht einen neuen "Spirit", den hier jeder suchte. Obama wird hier gefeiert wie ein Popstar. Hier scheint jeder von der Bewegungslosigkeit unter Bush befreit zu sein. Und seine Rede verbreitet Zuversicht, Pläne, Aufbruch. Habe Gänsehaut und bin emotional absolut mitgerissen - heißt, hab echt die Tränen in den Augen. Habe die Bilder von 1989 vom Berliner Mauerfall im Kopf, und habe das Gefühl, so oder so ähnlich müssen sich die Menschen damals gefühlt habe. Es ist unglaublich, mitten in dieser Zeit hier zu sein.

Schwarz oder afroamerikanisch?



Ganz deutlich fällt auf, dass hier das Wort black so gut wir gar nicht verwendet wird. Die offizielle und politisch korrekte Bezeichnung ist african american. Gerade im offiziellen Miteinander ist jegliche Diskriminierung oder etwas, was als solche bewertet werden könnte, auf jeden Fall zu vermeiden. Solange man im privaten Umgang mit einander plaudert, und man mit seinem Gegenüber in einer freundschaftlichem Verhältnis steht, kann man schwarz sagen - aber stets auch mit dem richtigen Feingefühl. Im beruflichen Umfeld geht das nicht.

Anti-Diskriminierung wird hier einfach sehr große geschrieben, nach deutschem Empfinden vielleicht manchmal etwas zu hoch. Wobei ich denke, nur so kommt das auch irgendwann in der Gesellschaft an. Und man sieht daran, dass Amerika ein Land mit ganz unterschiedlichen Rassen und Nationen ist - eine vergleichbare Problematik gibt es in Deutschland einfach nicht.

Nun denn. Dass Obama jetzt die Welt nicht retten kann, wird jeder wissen - dafür dreht sich die Welt einfach doch zu langsam - aber ich hoffe, dass er das Beste daraus macht. Den Rückhalt von den Amerikanern scheint er auf jeden Fall zu haben!

Amerika im Wahlfieber

Tuesday, 4. November 2008
Ich denke, das Thema, welches die Zeit hier gerade bestimmt, wird auch in Deutschland keinem verborgen geblieben sein. Heute gibt‘s n neuen Präsidenten!!! Viele hier sind sich sicher, dass Obama gewinnen wird. Die Prognosen sprechen auch eindeutig für ihn, doch es gibt auch Stimmen, die den Morgen nicht vor dem Abend loben möchten.

In einem Kommentar diese Tage wurde bereits das Wahrergebnis als eindeutig bezeichnet, es sei denn, es passiere eine Oktober Überraschung, oder eben im englischen, eine October surprise. Dies ist hier ein eher selten gebrauchter, aber fest stehender Begriff dafür, dass eine Wahl scheinbar gewonnen ist, im letzen Moment aber doch noch kippt. So befürchte ich im Stillen, dass hier mache Wähler im letzen Moment noch kippen werden ;-(

Eintauchen in Amerika



Ganz ab von der Wahl, mein aktueller Besuch von Peter und Christian zeigt mir, dass ich hier immer mehr eintauche. Ich schaue den beiden auf die Finger, sehe, wie sie Dinge machen, wie sich ihr Handeln von dem der Amerikaner unterscheidet. Nicht, dass ich jetzt schon komplett Ami bin, aber nach drei Monaten habe ich scheinbar schon einige Regeln verinnerlicht.

Gerade an ihren Fragen merke ich, und bin dann auch ganz stolz (komme mir langsam schon wie ein Klugsch... vor), dass ich derweil doch einiges beantworten kann. Leider oft von gefährlichem Halbwissen geprägt, was aber einen ganz guten Effekt hat: Mich nervt es, wenn ich die Dinge nur teilweise weiß, komme nach Hause und verbringe Stunden in Wiki, um die Antworten auch mit Substanz unterlegen zu können. Nicht, um besser antworten zu können, ich will es selbst richtig wissen! Auch wenn Wiki umstritten ist, ein Test vom STERN hat letztes Jahr gezeigt: Wikipedia schlägt Brockhaus. Das heißt zwar nicht, dass Wiki nun perfekt ist, gerade wo ich aktuell viel zwischen englischen und deutschen Beiträgen hin und her springe, merkt man auch signifikante Unterschiede zwischen gleichen Beiträgen in den unterschiedlichen Sprachen. Aber für eine grundlegende Information liebe ich Wiki über alles - Internet macht das Leben einfach so einfach...

So war mir nicht klar, dass vier Präsidenten derweil ermordet wurden. Kennedy weiß man ja, Abraham Lincoln hätte ich nicht sagen können, und die beiden anderen kannte ich nicht mal mit Namen: Garfield 1881 und McKinley 1901. Der Job ist scheinbar sehr gefährlich, und es gibt auch Stimmen die sagen, das Obama hier hochgradig gefährdet ist. Aber er steht auch, seit dem seine Kandidatur für das Präsidentenamt klar ist, unter dem Schutz des United States Secret Service. Diese Befürchtung scheint also durch den offiziellen Schutz bestätigt zu sein. Er wäre nicht nur der erste (wenn auch Halb-) schwarze Präsident der Staaten – er ist aktuell auch der einzige schwarze Senator in den USA.

Auf dem Bild sieht man übrigens die Rückseite meiner Cornflakes-Packung - Präsidentenwahl findet man also überall!

Esel und Elefanten



Spannend an der Stelle sind auch die Attribute, mit denen die Parteien verbunden sind. Die Republikaner, die am ehesten unserer CDU entsprechen, werden hier mit der Farbe Rot verbunden - Rot ist also nicht unbedingt links. Die Demokraten haben die Farbe Blau. So wird heute Abend die US-Karte mit blauen und roten Flecken gefüllt sein. Als Tiere dient einmal der Elefant - der gehört den Republikanern - denkt man an Helmut Kohl, ist man bei der Parteizuweisung auch richtig. Die Demokraten haben ihren Esel. Dieser ist eindeutig mit ihnen verbunden, offiziell ist er allerdings nie als Maskottchen anerkannt worden!

Jede Menge Proposition



Was ich in Deutschland nicht wahrgenommen habe, sind die Propositions. Nebenbei - die Wahl liegt nicht zufällig auf diesem 4. November, sondern es ist festgelegt, dass immer am Dienstag, der dem ersten Montag im November folgt, Wahltag (Election Day) ist. Das heißt konkret, dass nicht nur die Präsidentenwahl ist, sondern in der ersten Novemberwoche immer irgendwelche Wahlen sind. Es finden heute zeitgleich verschiedene Kommunal- und Repräsentantenwahlen statt - was genau, hat sich mir im Detail noch nicht erschlossen.

Vor allem aber hat sich der Wahlkampf hier in Kalifornien in der letzen Woche fast kaum noch um den Präsidenten gedreht, sondern viel mehr um die Propositions. Das sind Volksbegehren oder Volksabstimmungen, die ebenfalls heute entschieden werden. An der Zahl sind das zwölf Themen. Das betrifft beispielsweise artgerechte Tierhaltung, Gelder für Kinderkrankenhäuser, alternative Energieproduktion, einen Schnellzug von San Francisco bis unterhalb von Los Angeles und als ganz heißes Eisen die Homo-Ehe. Details zur Wahl und zu den Propositions findet man hier: California state elections, November 2008. Propositions können sowohl von staatlicher Seite kommen (wie zum Beispiel der Schnellzug) oder aber eben auch aus Bürgerinitiativen heraus entstehen, nach dem ausreichend Stimmen gesammelt wurden.

Gerade in San Francisco ist die Stadt zugepflastert mit Plakaten gegen die Proposition 8 - kurz Prop8. Seit Mai diesen Jahres ist die Same-sex marriage in Kalifornien erlaubt. Der zweite Staat in den USA, welcher sich für die Homo-Ehe entschieden hat. Prop8 ist nun ein Volkbegehren, das den Gesetzestext, der die Ehe regelt, eindeutig auf Mann und Frau beschränken will - was bislang im Gesetz nicht explizit der Fall ist - damit aber die Homo-Ehe rückgängig machen würde. Fatal an der Stelle ist, dass der Wähler mit NO stimmen muss, wenn er für die Homo-Ehe ist, da die Proposition eben auf den Eintrag der genannten Beschränkung auf Mann und Frau abzielt - also, alles etwas durcheinander.

Grundsätzlich finde ich es aber gut, das es hier die Möglichkeit gibt, Gesetze, die durch den Staat gemacht wurden, auch durch ein Volksbegehr wieder gekippt werden könnten - auch wenn ich es in diesem konkreten Fall fatal finde - aber in Deutschland fände ich etwas mehr Mitbestimmung durch den Bürger nicht schlecht. Nun denn, der Amerikaner bzw. der Kalifornier muss sich aber wirklich vorbereiten, wenn er heute zur Wahl geht, denn er muss mehr als 13 Kreuze machen. Und er muss Geduld haben. Wie man am Fernseher sieht, betragen je nach Wahlgebiet die Warteschlangen mehrerer Stunden. Das erinnert dann oft an die ehemalige DDR - der Amerikaner ist sehr geduldig, sich in Schlangen einzureihen, und Stunden zu warten.

Regenschirm und Unterhemden



Eine unfreiwillige Wahl habe ich gestern beim Einkaufen getroffen - habe mich eben mit einem Regenschirm und neuen Unterhemden auf das schlechte Wetter der letzten Tage eingestellt. Gestern hatte es sich so richtig eingeregnet, und in Kombination mit der Zeitumstellung, die es hier auch gibt und jetzt am Wochenende statt gefunden hat, war es schon sehr früh dunkel und düster und nass. Und das macht selbst in Kalifornien keinen Spaß, zum Glück immer noch um die 15° C, was es aber nicht wirklich schöner machte. Nun denn, habe gerade den Blick aus meiner Kellerwohnung fotografiert - den Regenschirm werde ich heute eher nicht benötigen ;-).

Heute geht es dann um 16:00 raus, mit Peter und Christian werden wir dann die Wahlergebnisse verfolgen - bin sehr gespannt, hoffe aber natürlich, dass Obama gewinnt - alles andere wäre fatal! Es bleibt spannend!