Vorabendliche Anreise nach Frankfurt - ich werde wahnsinnig

Ich frage mich, was ich in der Zeit zwischen 17:30 und 21:15 - meiner Abfahrtszeit - gemacht habe...

Ich bin wie im Tigerkäfig hin und her gelaufen, habe immer wieder die Mappen kontrolliert, ob nun wirklich alles drin ist – um dann um kurz nach 8 (also, 20 Uhr) festzustellen, dass ich am morgen meinen Impfpass beim Arzt liegen gelassen habe! Schreck - wenn es jetzt schief gehen sollte, nur weil ich den Impfpass nicht vorlegen kann, dann beißt ich mir in den Ar.... Jetzt noch in der Praxis anrufen – das macht keinen Sinn – und ich muss am Abend noch los – der Termin ist morgen um 8 in Frankfurt – und morgen früh noch was in Köln zu reißen - das ist völlig illusorisch…

Egal – kann man jetzt nicht mehr ändern –das war dann gleichzeitig auch eine Form der Sicherheit, die mir etwas mehr Ruhe verliehen hat.

Tasche gepackt – was man so für einen Nacht eben so braucht, aber ich bin schon ziemlich verbräst. Im letzen Moment kam mir der Gedanke nach einer frischen Unterhose – ich muss schon über mich selber schmunzeln und merke, wie verwirrt ich gerade bin.

So, dann Klamotten ins Auto geworfen – eben noch an der Bank vorbei, Geld holen, und eine Runde durch den Rewe… mir hungrigem Magen sollte man einfach nicht einkaufen gehen, hab noch kein Abendbrot gehabt. Frikadellen wären jetzt super – die Wahl fällt auf ein 300g Paket Geflügelfrikadellen (man isst ja gesund) – n 5er Pack Twix (wie wahnsinnig bin ich eigentlich) und ein paar Erdnüsse im Chili-Teig-Mantel – keine Ahnung, auf was ich noch so Lust bekomme – und die Fahrt soll zumindest entspannt sein.

Noch ein Six-Pack Becks Gold ins Körben (Jens hatte angedeutet, dass er nichts zu trinken im Hause hat), noch ein Konfekt für den Guten als Dankeschön fürs Übernachten – ach, kauf mal noch ne Flasche Prosecco als Gastgeschenk. Und noch ne Packung Mon Cherie – Vater Heller hat heute Namenstag, und wenn der Termin morgen zügig abgewickelt wird, hab ich Zeit, um auf dem Heimweg zu Hause im Bergischen vorbei zu schauen, und dann auch die Wohnung von Wolfgang auszumessen… Irgendwie ist gerade alles sehr geballt…

Ich sitze im Auto, kämpfe noch mit Schnee beschlagenen Scheiben, und dann kommt mir in der ersten Einbahnstraße, die super eng ist, ein Radfahrer mit ner Funzellampe entgegen der Fahrtrichtung entgegen – Du Depp!

Getankt.

Biege ein auf die Zülpicher Straße auf dem Weg zum Barbarossa-Platz und damit auf dem Weg zur Autobahn… Da läuft mir fast noch eine blonde Frau vors Auto – Mann – sind denn heute nur Vollidioten unterwegs???

Ich muss den Kopf schütteln und amüsiere mich über mich selbst. Ich denke nur, wie wird das nur morgen früh sein?

Ich entspann mich langsam, und mit dem Hinter-Mir-Lassen des Heumarer Dreiecks geht der Himmel auf, und trotz des Unwetters am Abend ist nun die Straße trocken und ein 7/8 Mond begleitet so gut wie die ganze Autofahrt nach Frankfurt. So lässt es sich angenehm fahren.

Nur die Tatsache, dass 300g kalte Geflügelfrikadellen einfach zu viel für einen alleine sind. Und obwohl ich nach 2/3 der Packung aufgegeben habe, und versucht habe, das langsam widerliche Gefühl mit einem, besser zwei Twix zu bedrängen, ist das dann auch nicht wirklich erfolgreich gewesen. Naja, Erdnüsse helfen da auch nicht weiter – probiere - lege sie wieder weg – bin auch so gut wie schon in Frankfurt.

Jens rief an, dass er erst kurz vor Mitternacht zu Hause sein wird – also, Zeit genug, sich etwas in der Stadt zu orientieren. Ich habe zwar nur ein paar grobe Ausdrücke von Map24 dabei, aber für die ungefähre Orientierung sollte es reichen – da fahr ich doch schon mal an der Botschaft vorbei. Um ein Gefühl zu bekommen, wie weit sie von Jens entfernt ist, und vielleicht den Eingang schon zu sehen.

Nach ein paar Straßen Hin und Her bin ich dann auch endlich auf der Giessener Straße, ich hatte irgendwie ein bombastisches, mit Säulen geschmückten altertümliches Gebäude erwartet, finde aber nur eine ehemalige Kaserne, die hoch vergittert ist, und ein Eingang ist auch nicht auszumachen. Nun denn, aber hier isses, hier musste morgen hin. Parkplatzsituation ist noch nicht einzuschätzen, aber wenn ich früh genug da bin, kann man auch ein paar Minuten laufen.

Mache mich auf den Weg zu Jens, stehe erstaunlicher Weise nach 10 Minuten bei ihm vor der Haustür – und freue mich einfach da zu sein.
Er hat noch eine Flasche Prosecco aus seiner Tennisanlage (die er übernehmen will) mitgebracht, und nach einem kurzen aber intensiven Plausch sind wir dann um kurz nach eins zu Bett gegangen. Der nächste Tag wird ja früh anfangen!

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